Sep 05, 2023
Säge-/Lagerkombination für die smarte Metallbearbeitung
Smart Factory Lager- und Sägetechnik stehen vor der Herausforderung
Smart Factory Lager- und Sägetechnik sehen sich mit der fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung konfrontiert. Damit diese ersten Glieder nicht zu Schwachstellen in der Wertschöpfungskette werden, kann nun beides durch digitale Tools gestärkt werden.
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Ob im Stahlhandel, der Automobil- und Zulieferindustrie oder im Maschinen- und Anlagenbau: Metallverarbeitende Betriebe kämpfen seit Jahren mit steigenden Anforderungen. Kunden erwarten eine immer höhere Flexibilität in der Produktion, von Losgröße eins bis hin zu Großserien. Und die Auswahl an Materialien und Abmessungen wächst ständig. Gleichzeitig steigen die Qualitätsanforderungen und der Kostendruck. Um im weltweiten Wettbewerb bestehen zu können, sind Systeme notwendig, die vielfältige Produktionsaufgaben variabel und effektiv – aber auch kostengünstig – realisieren können.
Ein Schlüssel zum Öffnen der Schatztruhe mit der Antwort liegt in der Digitalisierung und Vernetzung von Produktions- und Logistikprozessen – auch Industrie 4.0 genannt. In der modernen Metallverarbeitung sind Maschinen, Anlagen, Waren und Ladungsträger über das Internet der Dinge (IoT) vernetzt und können miteinander kommunizieren. Intelligente Sensorsysteme liefern hierfür aktuelle Statusinformationen in Echtzeit. Alle prozessrelevanten Daten werden erfasst und analysiert. Dies ermöglicht eine dezentrale, autonome und bedarfsorientierte Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette. Der Weg vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt wird dadurch kürzer, flexibler, ressourcenschonender und kosteneffizienter.
Das beginnt bereits bei der Lagerung: Statt der alten Boden- oder Kragarmlager setzen Metallverarbeiter heute auf automatisierte Stangenlager. Diese softwaregesteuerten Systeme überzeugen durch eine wesentlich höhere Lagerdichte, schnellere Zugriffszeiten und maximale Bestandstransparenz. Auch das Sägen – oft der erste Bearbeitungsschritt nach dem Lager – erfolgt zunehmend mannlos. Denn Sägeanlagen inklusive Manipulatoren und Fördertechnik können direkt neben dem Lager platziert werden und werden von dort aus mit dem nötigen Rohmaterial versorgt. Bei entsprechend ausgestatteten Maschinen läuft der Sägeprozess selbst ebenfalls autonom ab. Dies führt zu hochintegrierten Systemen, die nahtlos in den gesamten Materialfluss integriert sind – quasi eine intelligente Fabrik.
Kasto Maschinenbau bietet Anwendern daher kombinierte Lager-/Säge-/Robotersysteme an, bei denen alle Lager-, Handhabungs-, Säge-, Markier-, Palettierungs- und Bündelungsprozesse, von der Rohstoffannahme bis zur Kommissionierung der Teile, vollautomatisch ablaufen. Ebenso wichtig ist hier eine reibungslose Kommunikation: Alle beteiligten Komponenten müssen vereinfacht gesagt die gleiche Sprache sprechen. Möglich wird dies durch durchgängige Steuerungssysteme und geeignete Schnittstellen. In diesem Sinne bietet Kasto mit Kastologic ein modulares Lagerverwaltungssystem (WMS) an, das speziell auf die Anforderungen der Stangen- und Blechlagerung zugeschnitten ist. Es visualisiert alle Schritte zwischen Wareneingang und Warenausgang übersichtlich und transparent und sorgt für eine effiziente Steuerung des Materialflusses – inklusive des Lagers, der daran angeschlossenen Fördertechnik und der Verarbeitungsmaschine mit dem dazugehörigen Materialhandling.
Die implementierte Software optimiert die Prozesse im und um das Lager, beschleunigt die Intralogistik und erhöht so die Zuverlässigkeit und Effektivität. Es erhöht die Effizienz von Lager- und Bereitstellungsgeräten, indem beispielsweise Leerfahrten vermieden werden und die häufiger benötigten Artikel näher an Ein- und Ausgabestationen platziert werden als die seltener benötigten. Weitere Funktionen von Kastologic sind die Verwaltung von Aufträgen, Chargen, Rest- und Teilteilen, die permanente Inventarisierung sowie die Möglichkeit der flexiblen Anwendung unterschiedlicher Ein-/Auslagerungsstrategien und Kommissionierungsprinzipien. Die umfassenden Statistik- und Analysetools überwachen die Auslastung sowohl des Gesamtsystems als auch der einzelnen Komponenten. Damit lassen sich die Potenziale der Intralogistik deutlich besser ausschöpfen, denn unnötige Fahrten oder unnötige Wartezeiten werden vermieden, mögliche Veränderungen können vorab simuliert und risikolos ausprobiert werden.
Über maßgeschneiderte Schnittstellen ermöglicht das WMS die problemlose Anbindung von Kastologic, aber auch einzelner Maschinensteuerungen an ein übergeordnetes Hostsystem im Unternehmen – von SAP über Infor oder Microsoft Dynamics bis hin zu kundenspezifischen Softwaretools. Die daraus resultierende einheitliche Kommunikationsstruktur erhöht die Transparenz und Effizienz erheblich. Die Auftragssteuerung wird komfortabel und benutzerfreundlich. Und die in den Lagerhallen und Sägemaschinen gesammelten Daten können im Gesamtkontext genutzt und analysiert werden. Dies ermöglicht beispielsweise eine lückenlose Rückverfolgbarkeit bestimmter Waren und Werkstücke, eine ausgewogene Auslastung des Maschinenparks mit kurzen Nebenzeiten, eine verbesserte Qualitätskontrolle und eine bessere Planung von Servicearbeiten. Auch Restmengen und Bestände lassen sich mit den entsprechenden Informationen nachhaltig optimieren – was zu einer deutlichen Reduzierung der Produktionskosten führt.
Lagerverwaltungssysteme
Was ist ein Lagerverwaltungssystem? Definition & Quellen!
Auch manuell betriebene Lager können mit Hilfe von Kastologic verwaltet werden. Dafür hat Kasto die App Kastomobile entwickelt, eine für alle mobilen Endgeräte mit Android-Betriebssystem geeignete Anwendung, die es dem Nutzer ermöglicht, per Smartphone oder Tablet sämtliche Vorgänge wie Ein- und Auslagerung, Kommissionierung, Versand- und Lagerinformationen. Besonders einfach geht das mit einem Handgerät von Kasto, das nicht nur über ein gut ablesbares Display und ein robustes Gehäuse, sondern auch über einen integrierten Barcodescanner verfügt. Mit diesem Gerät erfasst der Werker einfach die für die jeweilige Auftragsposition notwendigen Informationen und übermittelt diese über eine drahtlose Verbindung an das Managementsystem. Transparenz und Rückverfolgbarkeit sind daher genauso hoch wie in automatischen softwaregesteuerten Lagern. Auch ein sogenanntes „Pick-by-Crane“-System lässt sich mit Kastomobile unkompliziert realisieren: Über die App steuert der Nutzer den angeschlossenen Laufkran, der die gewünschten Ein- und Auslagerungsvorgänge autonom durchführt.
Mit der Roboteranbindung Kastosort besteht die Möglichkeit, die Produktionsprozesse vor und nach dem Sägen zu automatisieren und in einen einheitlich gesteuerten Materialfluss zu integrieren. Industrieroboter können die gesägten Teile autonom entnehmen und zahlreiche weitere Aufgaben übernehmen, vom Entgraten und Anfasen über das Zentrieren und Gewindeschneiden, vom Markieren und Bedrucken bis zum Sortieren, Entstapeln und Kommissionieren. Die Integration der Roboter-/Quellenlösung in die Produktionskette wird durch Behältermanagement oder fahrerlose Transportsysteme weiter verbessert. Auf Kundenwunsch integriert Kasto die Robotersteuerung entweder in die Sägesteuerung, das Kastologic WMS oder ein bestehendes ERP-System. Damit kann der Anwender nun auch diesen Arbeitsschritt über eine zentrale Schnittstelle steuern und überwachen und von einer optimal abgestimmten Prozesskette profitieren.
Der Einsatz mobiler Geräte verändert auch die industrielle Produktion. Hierfür hat Kasto mit der Kastoapp eine Anwendung zur übersichtlichen Visualisierung seiner Sägemaschinen auf den Markt gebracht. Es bietet eine Statusübersicht aller im Netzwerk vorhandenen Kasto-Maschinen, die mit den Steuerungssystemen Smartcontrol, Advancedcontrol, Procontrol oder Expertcontrol ausgestattet sind. Der Benutzer erkennt auf einen Blick die Maschinennummer und den Maschinentyp. Läuft eine Säge im Automatikbetrieb, kann die Kastoapp darüber hinaus auf in der Maschinensteuerung archivierte Informationen zurückgreifen. Der Anwender erhält somit genaue Informationen über alle relevanten Parameter wie Artikel, Schnittlängen, geplante und tatsächliche Stückzahlen, Vorschub und Schnittgeschwindigkeiten. Tritt während des Betriebs eine Störung auf, visualisiert die App die eingehende Störungsmeldung und der Nutzer kann schnell reagieren. Ausfälle können so auf ein Minimum reduziert werden.
Grundwissen
So finden Sie das ideale Regalsystem für Ihr Lager – Typen & Tipps
Noch einen Schritt weiter geht Kasto mit dem Assistenzsystem Visualassistance, denn dieses nutzt das Konzept der Augmented Reality, um die Fernwartung von Maschinen und Anlagen zu vereinfachen. Im Kern handelt es sich um eine interaktive App für Tablets, Smartphones oder Datenbrillen. Es ermöglicht den Kontakt zum Servicepersonal über Video- und Audiostreams. Benutzer und Techniker haben in Echtzeit die gleiche Sicht, was die Problemlösung erleichtert, indem die Identifizierung einzelner Installationskomponenten und möglicher Unregelmäßigkeiten beschleunigt wird.
Die Experten von Kasto können die App auch nutzen, um visuell Hilfe zu leisten und beispielsweise Markierungen in das Live-Video einzublenden. Während der Kunde vor Ort Wartungs- oder Reparaturarbeiten an der Säge oder am Lager durchführt, erhält er alle notwendigen Informationen direkt auf seinem Display. Nutzt er eine Datenbrille, hat er sogar beide Hände frei – was die Arbeit zusätzlich vereinfacht. Kasto-Servicetechniker sind quasi „vor Ort“ und geben den Mitarbeitern die entsprechende Anleitung. Dadurch entfallen zeitaufwändige Schulungen und teure Besuche vor Ort.
Kasto wird sein Portfolio künftig ganz klar in Richtung Industrie 4.0 erweitern. Die Sammlung und Analyse von Daten aus laufenden Prozessen bietet hier besonders großes Potenzial – zum Beispiel für die vorbeugende Wartung. Bei jeder Neu- oder Weiterentwicklung steht der praktische Nutzen für den Anwender im Vordergrund. Sie profitieren bereits jetzt von einer optimierten Maschinenauslastung, kurzen Nebenzeiten, minimierten Wartungsarbeiten und geringeren Produktionskosten.
Da sich die intelligente Fabrik ständig selbst überwacht und optimiert, bleibt auch die Qualität der fertigen Teile konstant hoch.
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* Stephanie Riegel-Stolzer is on the board of the Kasto Maschinenbau GmbH & Co. KG in 77855 Achern, tel. (00 49-78 41) 61-0, [email protected], www.kasto.com
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